zurück | |||
27.1. Szenen aus Wilhelm Tell |
|||
. Ein Stück über die Narrenfreiheit zum 44. Geburtstag
der Weiler Hexen |
|||
Zum 44jährigen Geburtstag ließen sich die Weil
der Städter Hexen etwas Besonderes einfallen: Mit der Wiederholung
des Stückes "Wilhelm Tell" spannten sie den Bogen
zu den Fasnetstraditionen der Jahrhundertwende. Seinerzeit fanden
auf dem Marktplatz Aufführungen von Klassikern durch agierende
Narren statt. So weit kam es in diesem Jahr nicht. Aber trotz Schneeregen,
Kälte und Sturm fanden sich mehrere hundert Besucher auf
dem Marktplatz ein. Die Geschichte spielt - frei nach dem Original - in fünf Szenen mitten in der Narrenwelt. |
|||
In der ersten Szene stürmt plötzlich
der "Schlotterer", eine lebenslustige Hexe, zu einer
Gruppe sich unterhaltender Narren und bittet um Hilfe. Die Räte
der Zunft würden ihn verfolgen, weil er entgegen der Anordnung
des Zunftmeisters, Lampenmasten ersteigen würde. Ein Narrenökonom würde ihm zwar gerne helfen, scheut sich aber, da er wirtschaftlich vom Narrenrat abhängig ist. Glücklicherweise trifft Wilhelm Tell zu der aufgebrachten Menge und rettet den Schlotterer. |
|||
Der feudalistische Narrenrat mit dem Zunftmeister Ölgessler |
|||
Der Hut der "Achtung" . |
|||
In der zweiten Szene verkündet der Zunftmeister Ölgessler, dass nicht nur ihm Ehre erwiesen werden muss, sondern auch einem Hut, der auf dem Marktplatz an einer Stange aufgehängt wird. Zwei Büttel sollen dies kontrollieren und Verstöße melden. Unmut macht sich unter der Narrengemeinde breit und die Narren treffen sich zur Beratung an heimlichen Stellen. In der dritten Szene wechselt das Schauspiel zum Speidelsberg und sämtliche Besucher strömen um den Narrenbrunnen. Dort treffen sich die Gruppen der Zunft und besinnen sich auf die alten Rechte der Zünfte. Um Mitternacht schwören sie: "Wir wollen sein ein einig Volk von Narren, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen frei sein, wie die Väter waren und uns nicht fürchten. Weder vor der Macht der Menschen, noch vor dem Rat, dem Schultheiß und der Zunft". Sie wählen Paul, den Bürgerschreck, zu ihrem Sprecher. |
|||
Tell wird von den Büttels verhaftet weil er den Hut nicht grüsste |
Tells Sohn mit dem Apfel |
||
Zunftmeister Ölgessler im Monolog und im Disput ..... |
.. mit dem Bürgerschreck |
||
Die vierte Szene beginnt im Hause
des Tells. Er will mit seinem Sohne zur Weil der Städter
Fasnet. Seine Frau beäugt missmutig seine Armbrust und fragt
ihn, weshalb er die Waffe mit zur Fasnet nehme, wohl wissend,
dass ihr Mann den Schlotterer vor dem Narrenrat gerettet hatte. Tell geht in die Stadt und missachtet den auf der Stange aufgehängten Hut. Die Büttel verhaften ihn und berichten Ölgessler vom Ungehorsam Tells. Ölgessler fordert das Leben des Tells oder als Alternative, dass er einen Apfel vom Kopfe seines Sohnes schießen solle. Das Volk regt sich über diese Willkür auf, ist aber machtlos. Tell glückt der Schuss und ist wieder frei. |
|||
Die fünfte Szene spielt in der Rosengasse. "Durch
die Rosengasse muss er kommen ..." ist auch geschichtlich
dokumentiert. Tell lauert Ölgessler auf und stellt ihn zur
Rede. Das Bild rechts zeigt unseren Zunftmeister Dieter I., dem das Stück nebenbei auch gewidmet war. Er darf das Hexenhäs am Fasnetsdienstag tragen. Heftiger, anhaltender Applaus belohnte die Weiler Hexen für ihren Auftritt. |