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27.1. Szenen aus Wilhelm Tell

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Ein Stück über die Narrenfreiheit zum 44. Geburtstag der Weiler Hexen
(frei nach Friedrich Schiller)

   
Die Bühne  

Zum 44jährigen Geburtstag ließen sich die Weil der Städter Hexen etwas Besonderes einfallen: Mit der Wiederholung des Stückes "Wilhelm Tell" spannten sie den Bogen zu den Fasnetstraditionen der Jahrhundertwende. Seinerzeit fanden auf dem Marktplatz Aufführungen von Klassikern durch agierende Narren statt.
In manchen Jahren wurden sogar die umliegenden Häuser abgedeckt, um die Dachlatten als Sitze für Zuschauer zur Verfügung zu stellen.

So weit kam es in diesem Jahr nicht. Aber trotz Schneeregen, Kälte und Sturm fanden sich mehrere hundert Besucher auf dem Marktplatz ein.
Der Hexenmeister Stefan Braun begrüßte die Gäste und führte kurz in das Stück ein.
Dann gings sofort in medias res.

Die Geschichte spielt - frei nach dem Original - in fünf Szenen mitten in der Narrenwelt.

In der ersten Szene stürmt plötzlich der "Schlotterer", eine lebenslustige Hexe, zu einer Gruppe sich unterhaltender Narren und bittet um Hilfe. Die Räte der Zunft würden ihn verfolgen, weil er entgegen der Anordnung des Zunftmeisters, Lampenmasten ersteigen würde.
Ein Narrenökonom würde ihm zwar gerne helfen, scheut sich aber, da er wirtschaftlich vom Narrenrat abhängig ist. Glücklicherweise trifft Wilhelm Tell zu der aufgebrachten Menge und rettet den Schlotterer.
Der Hut  

Der Rat

Der feudalistische Narrenrat mit dem Zunftmeister Ölgessler

Der Hut der "Achtung"
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In der zweiten Szene verkündet der Zunftmeister Ölgessler, dass nicht nur ihm Ehre erwiesen werden muss, sondern auch einem Hut, der auf dem Marktplatz an einer Stange aufgehängt wird. Zwei Büttel sollen dies kontrollieren und Verstöße melden. Unmut macht sich unter der Narrengemeinde breit und die Narren treffen sich zur Beratung an heimlichen Stellen.

In der dritten Szene wechselt das Schauspiel zum Speidelsberg und sämtliche Besucher strömen um den Narrenbrunnen. Dort treffen sich die Gruppen der Zunft und besinnen sich auf die alten Rechte der Zünfte. Um Mitternacht schwören sie: "Wir wollen sein ein einig Volk von Narren, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen frei sein, wie die Väter waren und uns nicht fürchten. Weder vor der Macht der Menschen, noch vor dem Rat, dem Schultheiß und der Zunft". Sie wählen Paul, den Bürgerschreck, zu ihrem Sprecher.

Tell wird von den Büttels verhaftet weil er den Hut nicht grüsste

 

Tells Sohn mit dem Apfel

Zunftmeister Ölgessler im Monolog und im Disput .....

 

.. mit dem Bürgerschreck

 
Die vierte Szene beginnt im Hause des Tells. Er will mit seinem Sohne zur Weil der Städter Fasnet. Seine Frau beäugt missmutig seine Armbrust und fragt ihn, weshalb er die Waffe mit zur Fasnet nehme, wohl wissend, dass ihr Mann den Schlotterer vor dem Narrenrat gerettet hatte.
Tell geht in die Stadt und missachtet den auf der Stange aufgehängten Hut. Die Büttel verhaften ihn und berichten Ölgessler vom Ungehorsam Tells.
Ölgessler fordert das Leben des Tells oder als Alternative, dass er einen Apfel vom Kopfe seines Sohnes schießen solle. Das Volk regt sich über diese Willkür auf, ist aber machtlos. Tell glückt der Schuss und ist wieder frei.

Die fünfte Szene spielt in der Rosengasse. "Durch die Rosengasse muss er kommen ..." ist auch geschichtlich dokumentiert. Tell lauert Ölgessler auf und stellt ihn zur Rede.
In einem heftigen Disput werfen sich beide an den Kopf, was eigentlich wirkliche Fasnet sei.
Als Happyend - anders als in der literarischen Vorlage - verpflichtet sich Ölgessler - am Fasnetsdienstag mit einem Hexenhäs am Umzug teilzunehmen. Ein Zugeständnis hat er: Er darf gelbe Socken tragen.

Das Bild rechts zeigt unseren Zunftmeister Dieter I., dem das Stück nebenbei auch gewidmet war. Er darf das Hexenhäs am Fasnetsdienstag tragen.

Heftiger, anhaltender Applaus belohnte die Weiler Hexen für ihren Auftritt.

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/www.narrenzunft-aha.de